Entscheidung gefallen: Die U5 hält nicht am Jungfernstieg
Die Planung für Hamburgs neue U-Bahnlinie 5 wird stark verändert: Die eigentlich vorgesehene Station Jungfernstieg entfällt. Das hat eine Senatskommission entschieden.
Stattdessen wird die U-Bahn-Station Stephansplatz komplett neu gebaut, um schnell von der U5 auf die U1 umsteigen zu können. Vom Hauptbahnhof-Nord soll die U-Bahn ohne Halt zum Stephansplatz durchfahren. Das spart 130 Millionen Euro.
Tjarks erwartet mehr U5-Fahrgäste durch die Änderung
Doch die Kostenersparnis ist für Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) nicht der eigentliche Grund, auf die Station Jungfernstieg zu verzichten: "Vorteil ist, dass wir dadurch die Fahrgastzahl in der U5 deutlich erhöhen, nämlich um 45.000 oder 17 Prozent", sagte Tjarks am Donnerstag.
Eine Minute Zeitvorteil
2040 sollen es täglich 315.000 Nutzerinnen und Nutzer sein. Mehr Fahrgäste soll es geben, weil die U5 ohne Halt mehr als eine Minute Fahrzeit spart. Und weil man am Stephansplatz viel schneller von der U5 auf die U1 umsteigt. Man muss nur zehn Meter auf die andere Bahnsteigseite. Am Jungfernstieg wären es 100 Meter.
Haltestelle Stephansplatz wird neu gebaut
Dafür wird die Station Stephansplatz neu gebaut - ganz dicht am Dammtorbahnhof: "Der zweite große Vorteil ist, dass wir einen großen Knotenpunkt am Dammtor schaffen, wo Fern- und Regionalverkehr und S-Bahn aufeinandertreffen - in Zukunft auch die U1 mit der U5." Der Bau der neuen Station Stephansplatz soll acht Jahre dauern.
Hochbahn-Chef Robert Henrich wies darauf hin, dass sich durch die Direktverbindung zwischen Hauptbahnhof und Stephansplatz auch die Fahrzeit für die durchfahrenden Fahrgäste beträchtlich verkürze.
U5 ist Deutschlands größtes U-Bahn-Projekt
Der im September 2022 begonnene Bau der U5 gilt als Deutschlands größtes U-Bahn-Projekt. Auf einer Strecke von 25 Kilometern soll sie von 2040 an von Ost nach West durch die Stadt führen. Dabei verbindet sie unter anderem Bramfeld, die City Nord, Uhlenhorst, die Universität, Hoheluft, das Universitätsklinikum und die Arenen im Volkspark in Stellingen.