Tausende Menschen bei "Fridays-for-Future"-Demo in Hamburg
Gut eine Woche vor der Bundestagswahl sind am Freitag in Hamburg Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um für konsequenten Klimaschutz zu demonstrieren - und das Thema ins Zentrum des Bundestagswahlkampfs zu rücken.
Die Klimabewegung "Fridays for Future" (FFF) hatte erneut zum "Klimastreik" mit bundesweit 50 Kundgebungen aufgerufen. Das Motto diesmal: "Recht auf Zukunft". In Hamburg kamen nach Angaben der Veranstaltenden 7.500 Menschen in die Innenstadt, die Polizei zählte bis zu 4.000 Teilnehmende. Die Organisation kritisiert, dass im Wahlkampf zu wenig über Klimapolitik gesprochen werde. Doch die Klimakrise lasse sich nicht einfach ignorieren. "Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Parteien über ihre Klimapläne reden müssen", sagte die Hamburger FFF-Sprecherin Annika Rittmann.
Demonstrationszug um die Binnenalster
Menschen aller Altersklassen kamen zum Auftakt der Demonstration auf den Rathausmarkt. Nach der Kundgebung setzte sich der Demonstrationszug bei Temperaturen um den Gefrierpunkt durch die Innenstadt in Bewegung. Es ging über die Mönckebergstraße, den Glockengießerwall und den Jungfernstieg zurück zum Rathausmarkt.
"Nicht mehr so groß wie 2019"
Die Protestierenden hielten Plakate wie "Eco, not ego" oder "Stoppt die A26-Ost!" in den Händen. Auch Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan die Bundestagsabgeordnete Emilia Fester von den Grünen demonstrierten mit. "Natürlich ist es alles nicht mehr so groß wie 2019", sagte Fester. "Aber nur, weil so viele Themen gleichzeitig wichtig sind, heißt es nicht, dass wir uns den dringenden Themen wie der Klimakrise nicht mehr widmen können."
Hamburg soll früher klimaneutral werden
"Fridays for Future" forderte den Hamburger Senat auf, für eine klimaneutrale Stadt ab 2035 zu sorgen. Bisher sei das erklärte Ziel des Senats, 2050 klimaneutral zu werden. Bundespolitisch verlangt die Bewegung unter anderem den massiven Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und des Fernverkehrs.
Der "Klimastreik" wurde von Organisationen wie Campact, Greenpeace und der Deutschen Umwelthilfe unterstützt. Auch die evangelische Kirche hatte zur Teilnahme an den Demonstrationen aufgerufen. Beim vergangenen "Klimastreik" Ende September vergangenen Jahres waren nach FFF-Angaben rund 9.000 Menschen gekommen, die Polizei sprach damals von etwa 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
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