Nebenverdienste: Wie Fernsehmoderatoren ihre Prominenz vermarkten
Worüber kaum einer reden mag: die Nebenjobs von Moderatoren. Jeder, der wie ich hier vor der Kamera steht, bekommt Angebote Fachtagungen, Preisverleihungen oder Firmenveranstaltungen zu moderieren. Und als freier Journalist darf man das natürlich auch. Praktisch kann es aber Probleme geben. Denn, kann man einen Bankdirektor tatsächlich noch kritisch interviewen, wenn man vorher für die gleiche Bank für viel Geld eine Podiumsdiskussion moderiert hat? Und kann man heute unabhängig über ein Unternehmen berichten, für das man noch gestern Werbung gemacht hat? Zapp berichtet über den schmalen Grat zwischen der Verlockung, viel Geld zu verdienen, und der Pflicht, unabhängiger Journalist zu bleiben.
Petra Gerster: ZDF-Nachrichten–Frau, Tom Buhrow: Mister Tagesthemen im Ersten, Claus Kleber: Anchorman beim ZDF, Anja Kohl: Börsenexpertin im Ersten, Peter Hahne: fürs ZDF in Berlin, Michael Antwerpes: Sportmoderator im Ersten. Sie alle gelten als kompetent und seriös. Doch sie sind nicht nur als Fernsehjournalisten aktiv. Sie sind auch begehrt als Referenten und Moderatoren. Petra Gerster: Hier zu Gast bei der Sparkasse. Tom Buhrow, ihn mögen nicht nur Banken. Claus Kleber, seine Vorträge wollen viele. Anja Kohl, zu Gast bei Energie- und Wirtschaftsunternehmen. Peter Hahne, Redner in vielen Sälen. Michael Antwerpes: Autofirmen buchen ihn. Viele wollen Fernsehjournalisten, speziell von ARD und ZDF. Stefan Marotzke, Deutscher Sparkassen-und Giroverband: „Zwei bzw. drei Punkte sind dabei ganz besonders wichtig: das ist zum einen die Kompetenz, das ist die Glaubwürdigkeit und natürlich ist es für viele der Gäste, die wir bei den Veranstaltungen haben, auch wichtig ein Gesicht zu sehen, was man vom Fernsehen von zu Hause her kennt.“ Prof. Ullrich Battis, Rechtswissenschaftler, Humboldt Uni Berlin: „Journalisten aus Funk und Fernsehen sind populär, man kennt die Gesichter, man hat das Gefühl, das sind Institutionen, die auch vertrauenswürdig sind.“ Prof. Christian Schicha, Medienwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf: „Öffentlich-rechtliche Moderatoren haben genau diese Glaubwürdigkeit, die gefordert wird vom journalistischen Handwerk. Insofern ist es von zentraler Bedeutung für Unternehmen, dass öffentlich-rechtliche Moderatoren eingekauft werden, um die Glaubwürdigkeit des eigenen Unternehmens hervorzuheben.“
Gewisser Preis
Einkaufen können Unternehmer, Banken und Verbände die prominenten Fernsehgesichter bei Agenturen. Einige haben sich auf die Vermittlung und Vermarktung von prominenten Journalisten spezialisiert. Die Bilder, den Lebenslauf und die Qualifikation kann jeder einsehen – nicht nur im Internet. Wie viel die Agenturen für die Auftritte ihrer Kunden verlangen, sollen nicht alle wissen. Marco Fiege, Geschäftsführer Agentur „Rex“: „Das sind allerdings Sachen die wir gar nicht so publizieren möchten, weil jeder Moderator soll das bekommen, was er letztendlich auch für seinen Vortrag verdient. Und ich glaube, das hat sich in der Branche gut eingependelt.“ Isbaell Funk, Geschäftsführerin „Econ-Referenten Agentur“: „Natürlich hat so eine Veranstaltung für ein Unternehmen einen gewissen Werbewert oder PR-Wert. Von daher, ist es klar, dass ein Journalist auch nicht kostenlos einfach bei einem Unternehmen auftritt. Also das hat natürlich einen gewissen Preis.“
Schlechtes Gewissen?
Diesen „gewissen Preis“ erfahren nur die, die Journalisten tatsächlich buchen wollen. Deshalb ist die Recherche mühsam. Dennoch: nach vielen Gesprächen hat auch Zapp die Preislisten der Agenturen. Die verlangen für eine Moderation oder einen Vortrag von Petra Gerster: ca. 14.000 Euro; für Tom Buhrow berechnen sie ca. 20.000 Euro; die gleiche Summe für Claus Kleber; Anja Kohl kommt angeblich für ca. 6.500 Euro; Peter Hahne für ca. 10.000 Euro; Der Agenturpreis für Michael Antwerpes: ca. 8.000 Euro. Unklar bleibt, wie viel die Journalisten davon selbst erhalten- keine Auskunft dazu von Agenturen und Journalisten. Prof. Christian Schicha, Medienwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf: „Der Verdacht liegt natürlich nahe, dass die vielleicht ein schlechtes Gewissen haben oder es könnte schlicht und ergreifend auch sein, dass sie nicht möchten, dass diese Nebeneinkünfte herauskommen. In der Hoffnung, dass darüber nicht berichtet wird.“ Doch es wird berichtet. Auch über die Frau, die regelmäßig für die ARD das Geschehen an der Börse präsentiert: Anja Kohl. Ihre Auftritte abseits der Fernsehkameras sorgen jetzt für Diskussionen: Denn sie moderiert und referiert bei Veranstaltungen, die auch von Banken und Unternehmen finanziert werden, deren Aktien an der Börse gehandelt werden. In Firmenprospekten schmückt man sich mit ihren Ratschlägen und ihrem Gesicht. Honorare erhält sie auch für Auftritte bei Veranstaltungen von Energie-Konzernen. Für manchen Kritiker eine Interessen-Kollision. Prof. Christian Schicha, Medienwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf: „Börsenexperten sollten sich grundsätzlich von Vorträgen bei Unternehmen distanzieren. Sie sollten ausschließlich ihrer journalistischen Tätigkeit nachgehen, weil der Bereich über den sie berichten extrem sensibel ist, extrem abhängig von Stimmungen ist.“
Üppiges Honorar
Im Fernsehstudio ist sie die kompetente Nachrichtenfrau: Petra Gerster. Auch sie verdient gern nebenbei. Eines ihrer Lieblingsthemen bei Vorträgen: Werden wir richtig informiert? Nicht nur die Sparkassen freuen sich, wenn die prominente Nachrichtenfrau zu Gast ist – natürlich gegen entsprechendes Honorar. Und alle anderen sollen es auch erfahren: Petra Gerster war da! Und auch er hat viel zu sagen - außerhalb des Fernsehstudios: Claus Kleber vom „heute-Journal“. Die, die ihn buchen, wissen: Das üppige Honorar lohnt sich. Denn er füllt die Säle, in den Städten und in der Provinz. Sein Lieblingsthema: Politik in den USA. Und manche sind nach seinen Auftritten so begeistert, dass auch sie davon überzeugt sind: mit dem Zweiten sieht man besser! Ein gemeinsames Foto für den Werbeprospekt. Stefan Marotzke, Deutscher Sparkassen- und Giroverband: „Die Werbewirksamkeit ist insofern wichtig, als es eben das prominente Gesicht dann für diese spezielle Veranstaltung ist.“ Prof. Christian Schicha, Medienwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf: „Ich bin nicht der Auffassung, dass speziell Nachrichtenjournalisten sich für ein Unternehmen instrumentalisieren lassen sollten. Sie sollten sich nicht in Werbebroschüren für ein Unternehmen ablichten lassen. Das haben sie nicht nötig.“
Gutbezahlte Auftritte
Auch er ist ein prominentes Fernsehgesicht und jetzt häufig unterwegs: Frank Lehmann. Mit dem ehemalige Börsenexperten der ARD wirbt so manche Firma, wenn er sein Wissen zum Besten gibt. Angeboten wird der Börsenexperte von der Agentur Nowak, für angeblich 12.500 Euro pro Auftritt. Frank Lehmann, ehem. ARD-Börsenexperte: „Meine eigentliche Absicht ist nicht, richtig Kohle zu machen, sondern, wenn sie wirklich meine Honorare sehen, ja , okay.“ 12.500 Euro sagt Nowak. „Nee. Nee, das muss er verdienen. Das muss er verdienen. Bei mir ist noch nicht mal die Hälfte drauf. Das muss ich ganz, das ist nachzuprüfen. Noch nicht mal die Hälfte. Also wenn Novak dieses macht, oh dann hat er aber, puh, das ist mir aber neu. Das darf er ja gar nicht!“ Seine Agentur möchte darüber mit uns nicht reden. Lehmann beteuert: trotz der Honorare lasse er sich nicht instrumentalisieren. Frank Lehmann, ehem. ARD-Börsenexperte: „Ich nehme ja kein Blatt vor den Mund, also ich haue dann auch mal drauf. Und gut, ob sie damit nun Werbung machen, dass der authentische Lehmann kommt, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall lehne ich ab, dass sie das irgendwo im Internet ständig bewerben, sondern einmal und das ist es dann.“ Frank Lehmann ist der einzige Journalist, der mit Zapp über seine gutbezahlten Auftritte in der Banken- und Wirtschaftswelt redete. Und er weiß genau, dass er trotz seiner Prominenz nicht zu den größten Abräumern gehört. Frank Lehmann, ehem. ARD-Börsenexperte: „Wenn Sie meine Honorare sehen, dann, dann lächeln ja einige, die richtig abgreifen und wenn ich mir die Steuer angucke- mein Steuerberater sagt immer: das sie für diesen Betrag durch die Gegend fahren. Ich verstehe Sie nicht. Aber gut – es macht ja auch Spaß.“
„Der ist käuflich“
Spaß macht es vielen, wenn Sie ihre Fernehprominenz zur zusätzlichen Geldquelle machen können. „Please Welcome: Mister Sylvester Stallone!"Gut dotierte Auftritte abseits der Fernsehkameras. Schon seit Jahren kursieren Kataloge von Agenturen mit den Preisvorstellungen für prominente Sportjournalisten. Und seit Jahren schon die Kritik an diesen Topverdienern der Journalisten. Prof. Ulrich Battis, Rechtswissenschaftler, Humboldt Uni Berlin: „Wenn ich für Geld- und zum Teil ja auch hohe Beträge- relativ kurze Zeit dort tätig bin, dann besteht die Gefahr, dass ich meine Unabhängigkeit verliere. Es genügt ja in all diesen Fällen der böse Schein. Es kann einfach der Eindruck entstehen: Aha, der oder die ist käuflich.“ Auch bei ihm entsteht ein merkwürdiger Eindruck: Michael Antwerpes. Er ist Sportchef beim Südwestrundfunk und Moderator verschiedener Sportsendungen im Ersten. Gegen Honorar absolviert er auch Auftritte bei Firmen – besonders für die Autoindustrie. Er lässt sich auch von denen bezahlen, die in der Sportwelt aktiv mitmischen. Als Sponsoren und Veranstalter. Interessen-Konflikte sind vorprogrammiert wenn er seine Fernsehprominenz vermarktet. Prof. Christian Schicha, Medienwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf: „Es regt mich auf, wenn Journalisten neben ihrer Tätigkeit zusätzlich Möglichkeiten suchen, um sich zu profilieren, um Einkünfte zu bekommen, die sie aufgrund ihrer Popularität bekommen. Das muss nicht unbedingt etwas mit Sachverstand zu tun haben, sondern es hat eine Menge mit Prominenz zu tun. Also es regt mich dann auf, wenn letztendlich diese Popularität benutzt wird, um in diesen Bereich richtig einzusteigen.“
Eingestiegen sind Viele. Und sie alle haben dafür auch eine Genehmigung von ihren Vorgesetzten. Die ist Voraussetzung für ihre Nebentätigkeit auch als gut bezahlte Moderatoren oder Referenten außerhalb des Fernsehstudios. Das regeln die Tarifverträge der öffentlich-rechtlichen Anstalten.
Reinhard Binder, ARD-Justitiar: „Für die Festangestellten gelten unsere tariflichen, unsere normalen arbeitsvertraglichen Regelungen, die vorsehen, dass eine Nebentätigkeit zulässig ist, allerdings angezeigt werden muss und auch genehmigt werden muss vom Arbeitgeber.“ Der könnte diese Nebentätigkeit verweigern, wenn absehbare Interessenkollisionen mit dem eigentlichen Job zu befürchten sind. Doch das kommt offenbar nur selten vor. Isabell Funke, Geschäftsführerin „Econ-Referenzen Agentur“: „Im allgemeinen haben wir eigentlich keine Probleme, es ist nicht so schwierig die Freigabe zu bekommen.“ Stefan Marotzke, Deutscher Sparkassen- und Giroverband: „Aus terminlichen Gründen sicherlich, aber nicht aus dem Grund, dass eine Objektivität nicht da gewesen wäre oder das er eben der Meinung gewesen ist, er kann für diesen Bereich nicht arbeiten, das ist mir nicht bekannt – nein.“
Höhe des Entgelts
Doch die Sender haben bei der Genehmigung der Nebenbeschäftigung auch nicht alle Informationen. Denn die Höhe des Honorars muss nicht genannt werden – obwohl die doch so wichtig wäre. Reinhard Bindert, ARD-Justitiar: „In einem weiteren Sinne ist natürlich auch die Höhe des Entgeltes relevant, dass für eine solche Nebentätigkeit anfallen kann. Nur, wie gesagt, die Höhe des Entgelts geht gewissermaßen in den direkten privaten Bereich hinein und den kann der Arbeitgeber nach heutiger Lage grundsätzlich nicht abfragen.“ Prof. Christian Schicha, Medienwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf: „Ich finde, dass nichts dagegen spricht , dass die Höhe des Honorars angegeben wird, dass würde für Transparenz sorgen und das würde einfach auch für Glaubwürdigkeit sorgen.“ Prof. Ulrich Battis, Rechtswissenschaftler, Humboldt Uni Berlin: „Natürlich werden Journalisten es weit von sich weisen, wenn sie mit Beamten verglichen werden. Aber bei Beamten ist es so und bei mir zum Beispiel auch. Ich muss, wenn ich Nebentätigkeiten habe, die vorher anzeigen und ich muss angeben wie viel Geld ich bekomme und wenn ich das noch nicht genau weiß, muss ich es hinterher angeben und zwar auf jeden Cent.“ Reinhard Binder, ARD-Justitiar: „Die Höhe des Nebenverdienstes resultiert ja aus einem Rechtsverhältnis, dass außerhalb des vertraglichen Verhältnisses zu uns stattfindet. D.h. strenggenommen im privaten Bereich, außerhalb des Bereichs den die Rundfunkanstalt beeinflussen kann und deshalb sind der Rundfunkanstalt auch sehr enge Grenzen gesetzt bei der Nachfrage danach, welche Verdienste außerhalb generiert werden.“
Gratwanderung
Auch er generiert außerhalb seiner Tagesthemen etliche Honorare – Tom Buhrow. Alles mit Genehmigung seiner Vorgesetzten. Er füllt mit seinen Vorträgen die Hallen, wird eingeladen von Sparkassen oder Handwerksmessen. Gelegentlich interviewt er auch Politiker – finanziert von bekannten Markenartiklern. Mehr als 10.000 Euro soll er, allein hier, von Henkell und Söhnlein kassiert haben. Für einen Plausch mit den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck. Prof. Christian Schicha, Medienwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf: „Wenn ein Moderator sich einkaufen lässt von einem Unternehmen, dann hat er gleichzeitig das Problem, dass er wieder in diese andere Rolle zurückfinden muss. Die Frage ist, ob diese Rollen sich miteinander verquicken lassen, ob letztendlich nicht die Problematik besteht, dass er nicht mehr genau weiß, interviewt er Kurt Beck als Journalist oder interviewt er Kurt Beck, indem er den Auftrag von einem Unternehmen bekommen hat“. Auch hier war Tom Buhrow von einem Unternehmen eingeladen. In diesem schicken Hotel sollte er auf einer Veranstaltung der Deutschen Bank reden – eine halbe Stunde lang vor der Kaffeepause. Thema: die US-Wahlen und die Weltwirtschaft. Der Vertrag für diesen Auftritt liegt Zapp vor. Demnach verlangte seine Agentur 20.000 Euro. Da wundern sich manche. Prof. Ulrich Battis, Rechtswissenschaftler, Humboldt Uni Berlin: „Nun es mag ja Journalisten geben, die abends eine Veranstaltung der Deutschen Bank moderieren und die am nächsten Tag in der Lage sind, ganz kritische Fragen an den Ackermann zu stellen. Das will ich überhaupt nicht bestreiten, aber darauf kommt es nicht an. Auch hier gilt wieder der böse Schein.“ Die geplante Veranstaltung im noblen Schloss-Hotel Grunewald wurde abgesagt – wegen der Finanzkrise. Dennoch bestand die Agentur auf das gesamte Honorar von 20.000 Euro für Tom Buhrow. Es wurde gezahlt. Tom Buhrow – nur einer von vielen Fernsehprominenten auf der schwierigen Gratwanderung zwischen journalistischer Glaubwürdigkeit und kommerzieller Vermarktung. Doch genau darüber wollte kein Betroffener mit uns reden.
Doppelmoral
Vielleicht wird auch deshalb nur so wenig darüber berichtet. Focus versuchte es vor zwei Jahren. Unter der Überschrift „Reden ist Gold“ (Focus, Ausgabe vom 19.11.07) beschäftigte er sich mit den Geschäften der „Stars von ARD und ZDF“. Über die gut bezahlten Auftritte des Chefredakteurs und Herausgebers des Focus, Helmut Markwort, wurde natürlich nicht berichtet. Auch mit Zapp wollte er darüber nicht reden. Auch er will lieber schweigen: Ralf Exel. Er moderiert im bayerischen Regionalfenster von SAT.1 die Nachrichtensendung. Gegen Geld macht er noch viel mehr. Der Journalist moderiert Wahlkampfveranstaltungen der CSU und bezieht dabei klare Positionen. Ausschnitt vom CSU Parteitag vom 18. und 19. Juli 2008, Ralf Exel: „Nach diesen letzten Eindrücken kann es nur ein wunderbarer Wahlkampf und ein perfektes Ergebnis für die CSU werden, Herr Beckstein!“ Journalisten und ihre Nebeneinkünfte – es betrifft die ganze Branche – private und öffentlich-rechtliche. Doch darüber reden will keiner. Prof. Christian Schicha, Medienwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf: „Das ist ein klassischer Fall von Doppelmoral. Einerseits auf die Politiker mit dem Zeigefinger zu zeigen, das gleiche auch mit den Managern zu machen. Managergehälter zu recht zu kritisieren. All das kann man ja tun, aber man sollte selber auch Transparenz walten lassen, hinsichtlich der eigenen Tätigkeit. Wenn Journalisten unbedingt Geld verdienen möchten und das tun, dann sollen sie es bitte transparent machen und dann kann sich jeder Zuschauer auch selber Gedanken machen, ob der noch glaubwürdig ist oder nicht.“
Abmoderation:
Und falls Sie sich jetzt genau diese Gedanken machen, auch ich moderiere Veranstaltungen und das ist ja im Prinzip okay wenn - und das ist entscheidend - Aufwand und Veranstaltungshonorar im Verhältnis stehen und wenn - wie wir gerade gehört haben - der Nebenjob nicht mit der Berichterstattung kollidiert.