Sportclub Story - Aus Liebe zum Spiel
Sonntag, 28. Januar 2024, 23:35 bis
00:05 Uhr
Diego Contento, Mandy Islacker und Sascha Mölders spielten in der Bundesliga - bei großen Vereinen, ganz oben, bejubelt von zigtausenden Fans. Nach dem Ende ihrer Profikarriere kicken sie weiter. Die Zuschauerzahlen sind nun geringer, der Untergrund oft holpriger, das spielerische Niveau weit entfernt von früher. Was sich nicht geändert hat, ist ihre Liebe zum Spiel.
Bei den Contentos ist Fußball Familiensache. Das war schon in der Kindheit so: alle vier Brüder spielten Fußball von klein auf, alle waren hoch talentiert. Einer - Diego - schaffte es, Profi zu werden - und das beim FC Bayern München, wo er im Alter von vier Jahren angefangen hatte, zu kicken. Der gebürtige Münchner gewann mit den Bayern drei Meistertitel, 2013 gar das Triple. Seit dem Beginn dieser Saison spielt der 33-Jährige beim Bezirksligisten FC Aschheim gemeinsam mit seinen Brüdern Alessandro und Domenico, der älteste Bruder Enzo ist Trainer und der Vater Betreuer. "Ich verbringe Zeit mit der Familie, habe Spaß und halte mich fit - ein Traum", sagt Diego Contento.
Sascha Mölders ist beim TSV Landsberg Spielertrainer. Der frühere Bundesligastürmer wechselt sich selbst ein, wenn Tore gebraucht werden. In der vergangenen Saison hat das ziemlich gut geklappt: 25 Treffer erzielte er in der Bayernliga, der fünfthöchsten Spielklasse. In der Hinrunde dieser Saison hatte der 38-Jährige lange mit einer Verletzung zu kämpfen. "Meine Füße haben gejuckt und gekribbelt. Ich muss einfach Fußball spielen, ohne geht gar nicht", sagt Mölders, der nach seiner Zeit beim FC Augsburg viele Jahre Topstürmer und Identifikationsfigur beim TSV 1860 München war. Unterstützt bei der Arbeit wird er von seiner Frau Ivonne sowie den Töchtern Joy und Renée. Alle drei sind als Teambetreuerinnen mit dabei.
Mandy Islacker ist Olympiasiegerin, hat 25 Länderspiele bestritten und war zweimal Torschützenkönigin in der Bundesliga. Seit dem Sommer stürmte die 35-Jährige für Viktoria Köln in der Kreisliga und erzielte in zwölf Spielen unglaubliche 58 Tore. "Es ist hier emotionaler, die Zuschauer sind näher dran, es macht mehr Spaß", sagt Islacker, die einst für Bayern München spielte und den 1. FFC Frankfurt zum Champions League Titel geschossen hat. Die Leidenschaft für den Fußball liegt auch bei ihr in der Familie: Opa Franz Islacker wurde mit Rot-Weiß Essen Deutscher Meister, Vater Frank war Profi beim VfL Bochum. In der Winterpause hat Islacker sich zu einem Vereinswechsel entschlossen, bleibt aber im Amateurfußball.
- Autor/in
- Inka Blumensaat
- Boris Poscharsky
- Schnitt
- Sebastian Lipp
- Redaktion
- Maren Höfle