Zeitreise: Die "gefallenen Mädchen" von Selent
Viele aus der Umgebung von Selent werden sich daran erinnern, dass die Blomenburg , ein ehemaliges Jagdschloss, lange Zeit Sitz des Landesjugendheimes für Mädchen war. Hier wurden Mädchen untergebracht, die aus zerrütteten Verhältnissen kamen, die bereits die unterschiedlichsten Pflegestellen und auch Heime hinter sich hatten, Mädchen mit Drogenerfahrungen, Mädchen, die Diebstahl begangen oder sich prostituiert hatten, Mädchen, die sich selbst verletzten. In Selent bekamen sie ihre letzte Chance.
Erzieherinnen aus Überzeugung
In der Zeitreise begleiten wir zwei der damaligen Erzieherinnen, die sich bei einem Spaziergang über das Burggelände und im Hauptgebäude erinnern. Ellen Schümann und Heike Beermann waren Erzieherinnen aus Überzeugung. Trotz der vielen schwierigen Situationen, die sie mit den Mädchen meistern mussten, erinnern sie sich sehr gerne an die damalige Zeit. Bis heute fühlen sie sich dem Heim eng verbunden.
Blomenburg im Wandel der Zeit
Die Blomenburg in Selent war zunächst das Jagdschloss des Grafen Otto von Blome, zuletzt diente es als Hotel und wurde zum Investitionsgrab. Als Teil eines Venture-Parks sollte die Burg Start-up-Unternehmen anlocken. Diese Idee verschlang private und öffentliche Gelder, doch die Start-ups blieben fern. Nun ist der derzeitige Besitzer seit Dezember 2013 insolvent. Niemand weiß, wie es mit der Blomenburg weiter geht. Der Insolvenzverwalter arbeitet an einer Lösung. Möglicherweise wird sie schon bald an neue Investoren verkauft.