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Das tödliche Erbe der NATO

Dienstag, 23. September 2014, 21:15 bis 21:45 Uhr

Am 25. Februar 2014 spielen die Brüder Sher Mohamad und Abdel Hadi mit ihrem Cousin Mir Hamza auf einem Feld, das eine Stunde Fahrtzeit nördlich von Kabul, Afghanistan, liegt. Sie finden einen Blindgänger und spielen damit. Er detoniert, die beiden neun und 14 Jahre alten Brüder sterben bei der Explosion, ihr Cousin überlebt verletzt. Er wacht nachts oft auf und weint. Den Blindgänger hatten NATO-Truppen beim Training in Afghanistan zurückgelassen. Sie entschädigten die Eltern später: mit 2.500 Dollar pro Kind.

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Eine startende Drohne in Afghanistan. © NDR

Blindgänger in Afghanistan

Die Folge jahrzehntelanger kriegerischer Auseinandersetzungen in Afghanistan: An vielen Orten ist nicht explodierte Munition im Boden eine tödliche Gefahr. Bildergalerie

Es gibt Dutzende solcher Geschichten, viel zu viele für ein Land, dem der Westen den Frieden bringen wollte. Die ISAF-Truppen ziehen ab und hinterlassen ein tödliches Erbe: Blindgänger. Und nicht nur dort, wo sie gekämpft haben und Luftangriffe geflogen sind. Auch auf Trainingsgeländen, wo sie man sie leichter hätte aufräumen können.

Mindestens 30 Menschen starben auf solchen Trainingsgeländen, mehr als 80 wurden verletzt. Die Bundeswehr erklärt auf Anfrage, sie habe alle ihre Trainingsgelände ordnungsgemäß geräumt. Unsere Recherchen in Afghanistan lassen daran Zweifel zu.

Ronja von Wurmb-Seibel und Niklas Schenck haben neun Monate lang in Afghanistan recherchiert. Sie wollten wissen was bleibt, wenn NATO und Bundeswehr das Land verlassen.

Autoren-Interview
Die Journalisten Ronja von Wurmb-Seibel und Niklas Schenck, die in Kabul leben.

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Produktionsleiter/in
Edgar Rygol
Redaktion
Lutz Ackermann
Autor/in
Niklas Schenck
Redaktion
Schiffermueller, Dietmar

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