2015 steigt die Zahl derer, die auf ihrer Flucht aus Krisengebieten auch in den Norden Deutschlands kommen, sprunghaft an. Die Aufmerksamkeit ist groß, viel wird über die Flüchtlinge berichtet. Man sieht sie auf ihrer Flucht, hinter Stacheldrahtzäunen stehend, an Bahnhöfen wartend, in Zelten frierend. Männer, Frauen und Kinder. Häufig ist allgemein von Flüchtlingen die Rede, von den Herausforderungen für Europa. Aber nur wenige wissen wirklich etwas über diese Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, um bei uns Sicherheit zu finden. Wie haben sie bisher gelebt? Was war der Auslöser für die Flucht? Wie haben sie die Flucht erlebt oder besser gesagt überlebt? Welche Wünsche haben sie für ihre Zukunft?
Geschichten von Flucht, Trauma und Hoffnung
Die beiden Autoren Daniela Raskito und Sven Hille haben 2015 mehrere Flüchtlingsunterkünfte besucht und beeindruckende Menschen kennengelernt. Zehn von ihnen haben sie zu einem Gespräch ins Studio eingeladen. In #EinMomentderbleibt schildern sie zum ersten Mal überhaupt ihre bewegende Geschichte und die oft sehr traumatische Zeit der Flucht. Sie teilen ihre Momente des Schmerzes, der Zerrissenheit und des Verlustes - und haben meist einen sehr eindringlichen Appell an die Weltgemeinschaft.
Naji aus Homs in Syrien musste mit 21 Jahren Familie und Heimat verlassen. Er nimmt uns mit und erzählt von seiner Flucht und sagt: "Wir müssen lernen zu verzeihen."
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Petar ist 2015 34 Jahre alt und kommt aus Mazedonien. Erst nach langem Zögern öffnet er sein Herz und mit seiner Geschichte das Herz seiner Zuhörer.
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Benafsha aus Afghanistan hat mit 17 Jahren Schweres erlebt. Über ihre Flucht zu erzählen, kostet sie viel Kraft. Aber: Sie ist ein afghanisches Mädchen, sie muss stark sein.
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Abdel-hanan musste seine syrische Heimat verlassen, um seine Familie zu retten. Frau und Kinder konnte er mitnehmen, seine Mutter nicht. Ein Abschied für immer, wie er 2015 als 35-Jähriger erzählt.
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Menschen aus Kriegsgebieten müssen alles zurückzulassen, was ihr Leben ausgemacht hat. Was das alles ist, merke man erst, wenn man es verliert, sagt Rafek Al-Sahu aus Syrien.
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Alidu Subiergaaus Liberia hat als Kind seine gesamte Familie durch den Krieg verloren. Mit anderen Straßenkindern gelang ihm die Flucht. Doch glücklich war er noch nie, wie der 23-Jährige 2015 sagt.
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Laureta Kurani ist mit ihrer Familie aus Albanien geflohen. Dort das Leben nicht sicher gewesen, ein Menschenleben nichts wert, sagt die 32-Jährige 2015. Für ihre Töchter soll das Leben aber sicher sein.
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Alfiya ist mit Mitte zwanzig alleine und schwanger auf der Flucht aus Eritrea gewesen. "Ich wünsche niemandem, das zu erleben, was ich durchmachen musste."
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Am 31. August 2015 sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Wir schaffen das." Gesprochen auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise spaltet dieser Satz bis heute die Gesellschaft.
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2015 starteten in Schleswig-Holstein die Erstaufnahmen für Flüchtlinge. Drei Frauen stehen exemplarisch für die vielen ehrenamtlichen Menschen, die sich um die Versorgung kümmerten.
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