"Feel Hamburg" mit Dr. Pedram Emami - Neurochirurg am UKE
Er ist ein durch und durch ein politischer Mensch. Dr. Pedram Emami engagiert sich nicht nur als Präsident der Hamburger Ärztekammer für die Interessen der Ärzteschaft, sondern auch als Pate für einen im Iran inhaftierten Arzt, dem die Todesstrafe droht, weil er Demonstrierenden geholfen hat.
Seit rund 22 Jahren lebt Dr. Pedram Emami in Hamburg und hat hier Wurzeln geschlagen. "An keinem anderen Ort der Welt war ich bis jetzt so lange, wie in Hamburg. Ich fühle mich zugehörig und gerade im Norden der Stadt, wo ich mit meiner Familie lebe, fühle ich mich heimisch. Da bin ich angekommen", sagt der Neurochirurg, der als Oberarzt im Uniklinikum Eppendorf (UKE) arbeitet. Bei "Feel Hamburg" erzählt Dr. Emami von seiner Arbeit in diesem großen Krankenhaus und dass er dort täglich locker 10.000 Schritte pro Tag erreiche, weil das Gelände so weitläufig ist.
"Es ist wichtig, sich einzumischen"
Als Arzt an "vorderster Front" erlebt Dr. Emami bürokratische Hürden, Probleme bei den Abläufen und aus seiner Sicht unsinnige Bestimmungen aus erster Hand. Das sei damals der Grund gewesen, sich einzumischen und sich politisch zu engagieren. Seit 2018 ist er neben seiner Arbeit als Neurochirurg auch Präsident der Ärztekammer Hamburg. Dort kümmert er sich um die Belange der Ärztinnen und Ärzte, denn so könne es für die nächste Generation nicht bleiben, es gebe viel Optimierungsbedarf. Seine Arbeitszeit widmet er zur Hälfte der Ärztekammer und zur anderen dem Krankenhaus. "Aber in Wahrheit ergeben 50+50 bei mir 120 Prozent", erzählt Emami.
Patenschaft für iranischen Arzt
Nicht zuletzt wegen seiner persischen Wurzeln - er hat die ersten 14 Jahre seines Lebens in Teheran verbracht - verfolgt Emami die aktuellen Entwicklungen im Iran sehr genau und nutzt seine eigenen Einflussmöglichkeiten, um von Hamburg aus zu helfen. So hat er die Patenschaft für einen zum Tode verurteilten iranischen Arzt übernommen, der angeblich für den gewaltsamen Tod eines Milizionärs verantwortlich sein soll. Emami hat mit anderen Paten sein Schicksal öffentlich gemacht und damit so großen Druck auf das iranische Regime aufgebaut, so dass das Urteil zunächst aufgehoben wurde. Dieser Prozess "war eine Farce, das war eine 72-stündige Schauveranstaltung, bei der 10, 15 Leute am Ende einfach mal so zum Tod verurteilt worden sind", berichtet Emami bei "Feel Hamburg" und ergänzt, dass der Prozess jetzt leider mit demselben Richter neu verhandelt werde.
Bei "Feel Hamburg" sprechen Britta Kehrhahn und Pedram Emami auch über die Probleme mit überfüllten Notaufnahmen, psychische Belastungen bei Ärtzinnen und Ärzten und seine Qualitäten als Koch persischer Gerichte.
"Feel Hamburg" - Podcast über das Lebensgefühl in der Stadt
"Feel Hamburg" oder auch "Viel Hamburg". Das Wortspiel ist Programm. Daniel Kaiser und Britta Kehrhahn, die diesen Podcast im wöchentlichen Wechsel moderieren, stellen damit die schönste Stadt der Welt in den Mittelpunkt. Wie sich Hamburg anfühlt, wie es erlebt wird, mit ganz vielen Gästen aus Hamburg. Das können Prominente sein aber auch Nachbarinnen und Nachbarn. Alle Gäste haben eines gemeinsam: Hamburg.
Den kostenfreien Podcast "Feel Hamburg" finden Sie hier, in der NDR Hamburg App, in der ARD Audiothek und bei anderen Podcast-Anbietern. Die aktuelle Folge von "Feel Hamburg" können Sie auch jeden Mittwoch ab 20 Uhr bei NDR 90,3 hören.